Lionel Martin, Joel Blido und Moritz Huemer: Preisträger des Musikwettbewerbs "Ton & Erklärung 2022" im Fach Violoncello
Daniel Müller-Schott, Juryvorsitzender, über den 1. Preisträger: „Lionel Martin hat die Jury durch die Ernsthaftigkeit seines Cellospiels überzeugt. Seine Einführungen waren inspirierend und haben die Hintergründe seiner Suche nach einer persönlichen Interpretation unterstrichen. Im Finale ist es ihm gelungen, die vielschichtigen Facetten der diabolisch-grotesken Abgründe des ersten Cellokonzerts von Schostakowitsch kraftvoll darzustellen.“
Die Preisträger des Musikwettbewerbs „Ton & Erklärung 2022“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft stehen fest: Lionel Martin (18 Jahre) gewinnt den 1. Preis und 10.000 Euro Preisgeld. Joel Blido (23 Jahre) erhält den mit 5.000 Euro dotierten 2. Preis. Ein mit 3.000 Euro dotierter 3. Preis geht an Moritz Huemer (22 Jahre). Zusätzlich zum Preisgeld erhalten die Preisträger die Möglichkeit zu zahlreichen Konzertengagements in der Saison 2022/23. Der 1. Preis beinhaltet darüber hinaus die Möglichkeit zur Uraufführung einer Auftragskomposition des Kulturkreises.
Einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro stiftete das Gremium Musik des Kulturkreises für Ivan Skanavi für seine bemerkenswerte Aufführung der Cello Sonate Nr. 1 von Alfred Schnittke.
Der Musikwettbewerb fand vom 3. bis 5. März in Kooperation mit der NDR Radiophilharmonie und NDR Kultur im NDR in Hannover statt. 15 junge Cellist*innen erhielten die Möglichkeit, sich der renommierten Jury unter Vorsitz von Daniel Müller-Schott zu präsentieren. In der Finalrunde wurden die Musiker von der NDR Radiophilharmonie unter Leitung des iranischen Dirigenten Hossein Pishkar begleitet.
Daniel Müller-Schott, Internationaler Solist (Juryvorsitz)
Prof. Maximilian Hornung, Internationaler Solist und HMTM München
Dr. Eleonore Büning, Musikkritikerin
Bettina Taheri-Zacher, NDR Kultur
sowie
das Gremium Musik des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft unter Vorsitz von Prof. Dr. Tobias Wollermann, Otto Group
Lionel Martin (* 2003) wuchs in Tübingen auf und begann mit fünf Jahren mit dem Cellospiel bei Joseph Hasten. Seit 2020 wird er an der Zürcher Hochschule der Künste von Prof. Thomas Grossenbacher unterrichtet. 2017 gab er sein Solodebüt mit den Stuttgarter Philharmonikern. Es folgten zahlreiche solistische Auftritte u. a. mit den Heidelberger Sinfonikern, dem Klaipeda Chamber Orchestra, der Camerata Balkaniasowie mit dem Jungen Kammerorchester Stuttgart. 2019 gewann er den „Prix Young Artist of the Year“ beim Festival der Nationen in Bad Wörishofen. Lionel Martin tritt regelmäßig mit Rezitals auf, u. a. beim Lucerne Festival, beim Klassischen Frühling Mainau und den WRD3 Hertener Schlosskonzerten. Seit 2017 ist er Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung und war er mit Mutter‘s Virtuosi auf Tourneen in Südamerika und Europa. Seit 2021 wird er durch das Programm „SWR2 New Talent“ gefördert. Er erhielt wichtige musikalische Anregungen durch Unterricht bei Lynn Harrell, Martti Rousi, Jens Peter Maintz, Jan Vogler sowie Yo-Yo Ma.
Joel Blido (* 1998) begann im Alter von vier Jahren mit dem Cellounterricht. Mit 10 Jahren wurde er als Jungstudent in das Pre-College der Hochschule für Musik Würzburg in die Klasse von Orfeo Mandozzi aufgenommen und begann mit 15 Jahren bei ihm das Bachelorstudium. 2015 wechselte er an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar in die Klasse von Wolfgang Emanuel Schmidt. 2021 schloss er den Master ab und studiert nun dort weiter im Konzertexamen. Seit 2012 arbeitet er außerdem regelmäßig mit David Geringas. Er hat an zahlreichen Meisterkursen bei renommierten Cellisten teilgenommen, darunter Michael Sanderling, Raphael Wallfisch, Jens-Peter Maintz, Pieter Wispelwey und Zvi Plesser. Joel Blido ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, u. a. gewann er 2018 beim TONALi-Wettbewerb in Hamburg den Weinberg-Preis für moderne Musik. 2019 konnte er beim Deutschen Musikwettbewerb einen Sonderpreis der Stiftung Musikleben und ein Stipendium erringen, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler.
Moritz Huemer (* 1999) ist in Liechtenstein aufgewachsen und erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von fünf Jahren bei Josef Hofer. Von 2015 bis 2018 war er Jungstudent in der Klasse von Rafael Rosenfeld an der Musik-Akademie Basel. Seit Herbst 2018 studiert er bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Er nahm zudem an unterschiedlichen Meisterkursen teil, darunter bei Jens Peter Maintz, David Geringas und Thomas Grossenbacher. Außerdem ist er Stipendiat der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein. Moritz Huemer trat bereits mehrfach als Solist mit Orchester in Erscheinung, darunter mit dem Sinfonieorchester Liechtenstein, dem Collegium Musicum Ostschweiz aus St. Gallen und dem Orchesterverein Liechtenstein-Werdenberg. Neben seinen Soloauftritten gilt seine Leidenschaft der Kammermusik. Seit 2018 ist er Solocellist im Sinfonieorchester Liechtenstein sowie im Kammerorchester „Ensemble Esperanza“, das aus Stipendiat*innen der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein besteht und 2018 mit einem OPUS KLASSIK ausgezeichnet wurde.
Impressionen des Wettbewerbs